Pellkartoffeln

Heute gibt es Pellkartoffeln!
In früherer Zeit war es ein schlichtes „arme Leute- Essen“.  Durch die vielen Kartoffelsorten und der Kombination mit den Zutaten unserer Zeit, zeigt das Gericht vor allem heute seine neuen Stärken.
Gerade die Pellkartoffel gibt die Möglichkeit den vollen Geschmack der jeweiligen Kartoffelsorte in seiner Ursprünglichkeit zu erfassen. Darum verwendet man für die Zubereitung frische, mittelgroße Kartoffeln, einer Kartoffelsorte.
Im Gegensatz zu vielen Rezeptvorschlägen, verwende ich für meine Pellkartoffeln keine festkochenden, sondern mehlig kochende Kartoffeln.

2012/03 - Pellkartoffeln mit ... Leberwurst, Matjes, Gurke, Quark mit Schnittlauch, Salz und Leinöl

2012/03 - Pellkartoffeln mit ... Leberwurst, Matjes, Gurke, Quark mit Schnittlauch, Salz und Leinöl

Zubereitung:
Bei diesem Gericht werden die Kartoffeln gewaschen und mit Pelle („Schale“)in einen reichlich großen Topf gegeben. Danach den Topf mit kalten Wasser füllen, bis die Kartoffeln ganz mit Wasser bedeckt sind. Siedet das Wasser, kann man je nach Größe und Sorte, mit einer Garzeit von 15 bis 20 Minuten rechnen. Hält man den Topf bei kleiner Flamme geschlossen, spart man dazu noch viel Energie.
Alternativ kann man die Kartoffeln auch im Schnellkochtopf zubereiten, muss sich aber bei der Garzeit ausschließlich auf seine Erfahrungen verlassen.

Tipp für ganz Eilige:
Soll alles einmal ganz, ganz schnell gehen und man braucht nur wenige Kartoffeln, dann kann man auch die Kartoffeln in eine Schüssel geben, mit einem Teller dicht abdecken und 6 bis 8 Minuten, bei 1500 Watt, in der Mikrowelle garen. Wichtig ist, dass man zu ca. 3 Kartoffeln 1 ½ Esslöffel  Wasser gibt. Größte Vorsicht beim öffnen der Schüssel, das Ganze ist ordentlich heiß.

Garpunkt:
Die Kartoffeln sind dann gar, wenn man mit einem spitzen Messer leicht bis in die Mitte  der Kartoffel stechen kann.
Haben die Kartoffeln ihren Garpunkt erreicht, Wasser abgießen und den Topf kurz, mit der Restwärme des Herdes, abdampfen lassen.
Mehlig kochende Kartoffeln haben ihren Garpunkt erreicht, wenn diese leicht aufplatzen. Da sich die Kartoffel mit einer großen Fläche öffnen,  verbinden sich Diese, nach meiner Meinung, deutlich besser mit den anderen Zutaten. Weiterhin haben mehlig kochende Kartoffeln einen intensiveren Eigengeschmack als festkochende Kartoffeln.

Pellen:
Nun kann die Pelle der heißen Kartoffeln, mit einer Gabel und einem spitzen Messer,  abgezogen werden. Es ist genau die richtige Zeit schon einmal zu kosten. Aber Vorsicht heiß!

Was esse ich zu meinen Kartoffeln?
Aus regionaler Sicht ist dies sicher sehr unterschiedlich. Mein Motto ist, dass alle Zutaten verwendet werden sollten, die dem Esser schmecken. Experimentieren ist durchaus erwünscht.

Vorschläge für Pellkartoffeln mit:
Quark süß:
Speisequark mit etwas Milch und Zucker verfeiner. Ist noch etwas Vanillezucker vom Backen im Schrank,  kann es auch Vanillequark werden.

Quark mit Kräutern:
Speisequark mit  etwas Milch,  Küchenkräutern und einer Prise Salz verrühren. Sind keine Küchenkräuter im Haus, einfach tief gefrorene Kräuter aus dem Frost verwenden.

Quark mit Zwiebel:
Speisequark mit  etwas Milch und fein gehackten Zwiebeln verrühren. Dann noch etwas Zucker und geschmacksneutrales Pflanzenöl (Salatöl) unterschlagen. (Lecker)

Quark mit Kümmel:
Speisequark mit  etwas Milch, gestampften Kümmelkörnern und einer Prise Salz verrühren. Neben dem Geschmack, unterstützt der Kümmel die allgemeine Verdauung.

Wurst:
Pellkartoffeln werden oft mit den verschiedensten Sorten von Leberwurst oder Mettwurst gegessen.

Fisch:
Der Matjes in einer Sahnesauce steht meist ganz oben auf der Speisekarte. Aber auch Rollmops oder Brathering sind gewünschte Zutaten.

Leinöl:
Leinöl wird vor allem im Erzgebirge und Voigtland pur zu Pellkartoffeln gegessen. Eine Prise Salz sollte dabei nicht fehlen. Für das Leinöl gilt, dass das Beste Öl ist gerade gut genug.
Oft wird auch Leinöl in den Quark gerührt und so zu den Kartoffeln gegessen.

Zaziki:
Zaziki wird oft wie Quark pur zu den Kartoffeln gegessen.

Bitte nicht vergessen:
Butter und Salz wird unabhängig von den sonstigen Zutaten immer mit zu Pellkartoffeln gereicht.
Auch eine Saure- oder Gewürzgurke darf zu keinen Essen fehlen. (Sauer macht lustig.)

Nach dem Essen:
Sollte doch noch eine Kartoffel übrig geblieben sein, dann wäre es ratsam demnächst mal etwas zu Bratkartoffeln oder „Racher Maad“ zu lesen.

Also dann viel Freude beim Kochen und beim Essen.

R_2012/03